Artist statement    

Malen ist für mich ein entspannender sinnlich-intuitiver Prozess, um Eindrücke zu verarbeiten und mit Form und Farbe spielerisch eigene Welten zu erschaffen. Dabei mache ich keine Entwürfe, sondern lasse mich von Intuition und Zufall und der Präsenz des Moments leiten. Phasen der Betrachtung und Analyse, in die Wissen über Komposition und Farbenlehre einfließen, ergänzen diesen Prozess.

 

Meine Bilder bestehen aus vielen Schichten, die immer wieder hinzugefügt und wieder weggenommen werden, teils im vollendeten Bild noch sichtbar. Spuren dieses Prozesses werden nicht immer beseitigt oder begradigt, sondern zeigen die Schönheit, die in der Unvollkommenheit liegt.

 

Jedes Bild durchläuft einen fast immer gleichen Prozess aus Aktion und Reflektion.

Dieser von mir entwickelte Prozess ist immer gleich. Doch jedes Bild ist anders, da jeder Moment anders ist.

 

Ich kreiere abstrakte Kunst, die Nachrichten übermittelt, die ich nicht mit Worten ausdrücken kann. Sie möchte Menschen für lebendige Schönheit öffnen und sie inspirieren, Schönheit auch im Unvollkommenen zu sehen.

Annette Wolter 2009

 Vita

Annette Wolter ist eine zeitgenössische Künstlerin, die ihre modernen, abstrakten Kompositionen vorrangig mit der Öl/Kaltwachstechnik kreiert. Diese in Amerika schon arrivierte Technik ist in Deutschland weitgehend unbekannt aber eigentlich uralt. Ökologisch ist sie der Acryltechnik vorzuziehen. Auch erzeugt sie eine seidenmatte sinnliche Oberflächenqualität.

 

Hineingeboren in eine generationenübergreifende Architektenfamilie kam Annette Wolter schon früh mit dem Malen und Zeichnen in Kontakt. Schon mit 13 Jahren interessierte sie sich für Kunstgeschichte und das Gesetz des Goldenen Schnitts. Sie begann die Impressionisten zu kopieren, da sie von deren Farbenvielfalt, lockerem Farbauftrag und der Betonung der Fläche begeistert war. Die Natur, die als Thema den Impressionismus beherrscht, war für sie der Ausgang ihrer Malerei.

 

Als kleines Kind lebte sie auf dem Bauernhof ihrer Großeltern im Teutoburger Wald. Hier streifte sie stundenlang über Wiesen, durch Wälder und beobachtete Tiere, Pflanzen, den Himmel und das Licht, nahm den Duft des Heus und den Gesang der Vögel wahr. So wurden ihre Sinne und ein Gefühl für die Schönheit der Natur geweckt.

 

Nach dem Abitur studierte sie gemäß der Familientradition zunächst Architektur an der TU Braunschweig. Hier lernte sie die Grundlagen von Design, Entwurf und Gestaltung kennen. Da ihr der technische Teil des Studiums zu sehr im Vordergrund stand, wechselte sie nach einigen Semestern zum Lehramt mit dem Hauptfach Kunst. Sie erlernte Stillebenmalerei, Sachzeichnen, Druckgrafik, Aktzeichnen, Collage-Technik und beschäftigte sich mit der Philosophie der Ästhetik und Kreativitätsforschung. Viele Jahre arbeitete sie an Schulen, aber auch im tanzpädagogischen Bereich, was ihre Intuition und ihren Sinn für Komposition und Rhythmus zusätzlich schulte.

 

Heute lebt sie als Malerin in Berlin.